Organisatorische Leiterin und Organisatorischer Leiter  

Einwöchige Weiterbildung für Rettungsfachkräfte

Die Rettung von Menschenleben hängt entscheidend von einer sach- und fachkundigen Einsatzabwicklung ab. Massenhaftes Aufkommen von Verletzten oder Erkrankten, wie es bei Großschadenereignissen oder dem Ausbruch einer Epidemie auftritt, kann mit den üblichen Kapazitäten eines lokalen Rettungsdienstes nicht bewältigt werden.

Kurzfristig müssen zahlreiche Rettungskräfte, ggf. auch aus anderer Regionen hinzugezogen werden. Ihr Einsatz ist zügig zu koordinieren. Alle Aktivitäten sind mit den beteiligten Einsatzkräften Feuerwehr, Polizei, THW und speziellen Sondereinsatzgruppen abzustimmen, die reibungslose Zusammenarbeit mit der Rettungsleitstelle ist sicher zu stellen.

Die logistischen und organisatorischen Anforderungen sind enorm. Sie können nur von speziell geschultem Personal bewältigt werden. Die medizinische Einsatzleitung setzt sich in solchen Fällen üblicherweise aus einem Leitenden Notarzt und einer Rettungsfachkraft mit der Zusatzqualifikation Organisatorischer Leiter Rettungsdienst zusammen. Der Leitende Notarzt ist zuständig für die medizinische Beurteilung der Schadenslage und die erforderlichen medizinischen Maßnahmen. Dem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst obliegen Einsatztaktik und Logistik. Er legt die Einsatzabschnitte fest. Über die Leitstelle ordert er zusätzliche Rettungskräfte und weiteres Rettungsmaterial. Gemeinsam mit dem Leitenden Notarzt und der Leitstelle koordiniert er den Transport der Patienten in die entsprechenden Krankenhäuser.

Die präventive Weiterbildung möglichst vieler Rettungsfachkräfte zum Organisatorischen Leiter ist wünschenswert. Auch wenn sie im Einzelfall natürlich nicht alle mit der Einsatzleitung betraut werden können. Rettungsfachkräfte mit dieser Zusatzqualifikation wissen um Struktur, Taktik und Abwicklung solcher Einsätze und sind im Fall der Fälle unentbehrliche Mitarbeiter.

Persönliche Voraussetzungen

  • Bereitschaft, spontan eine größere Gruppe von Mitarbeitern zu leiten und zu lenken
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Abgeschlossene Ausbildung als Rettungsfachkraft (RettAss / RettSan)

So bilden wir aus

Unser Lehrgang findet gemäß "Leitfaden für die Aus- und Fortbildung der Organisatorischen Leiter (OrgL) der Arbeitsgemeinschaft Rettungsdienst Schleswig-Holstein, Projektgruppe Aus- und Fortbildung" statt. Die Weiterbildung dauert eine Woche. Insgesamt umfasst sie 45 Unterrichtsstunden.

Das sind einige der Themen vom Lehrplan:


Allgemeines

  • Aufgaben GEO/ VEL/ TEL RD
  • vorbeugende und abwehrende Aufgaben des LNA
  • vorbeugende und abwehrende Aufgaben des OrgL
  • Mögliche Schadensfälle


Großveranstaltungen

  • Explosionen, Großbrände, Großunfälle
  • Epidemien, Erkrankungen, Vergiftungen
  • Flugunfälle, Schiffsunfälle
  • Unfälle mit Streitkräften, Unfälle mit Schienenfahrzeugen
  • Gefahrgutunfälle, Industrieunfälle


Rechtsgrundlagen - Gesetze und Verordnungen u.a.

  • Rettungsdienstgesetze
  • Durchführungsverordnungen der RDGs
  • Brandschutzgesetz
  • Katastrophenschutzgesetz
  • Rechtliche Einordnung des Haftungsfelds Großschadenfälle
  • Haftungsrechtliche Bestimmungen
  • Bestellung des OrgL, Weisungsrechte des OrgL
  • Kenntnisse des eigenen und über andere Fachdienste


Einsatzmöglichkeiten

  • Fahrzeugkunde
  • Gerätekunde
  • Persönliche Ausrüstung
  • Führen und Leiten/ Führungsstile


Führungs- und Organisationsstruktur

  • Kennzeichnung
  • Zusammenwirken mit anderen Fachdiensten und anderen Kräften
  • Führungslehre
  • Mitarbeiterführung

Für die Kursteilnehmer bedeutet das im Einzelfall eine deutliche Verbesserung ihrer beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten. Die Bevölkerung erfährt durch sie eine schnelle und effiziente Hilfe im Schadensfall.

 

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